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Daytrading: Wichtige Infos für Anfänger
Beim Daytrading analysieren Markt-Teilnehmer Kursschwankungen, um mit kurzfristigem Kaufen und Verkaufen Gewinne zu erzielen.
Foto: iStock.com/filo
Spekulationen auf kurzfristige Kursverschiebungen versprichen schnelle Gewinne, aber Daytrading lernt man nicht von heute auf morgen. Für wen lohnt sich Daytrading überhaupt? Infos zu Broker, Strategien, Demokonto, Steuern und mehr.
Jedes öffentlich gehandelte Asset ist den Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterworfen und schwankt in seinem Wert entsprechend dauernd. Langfristig orientierte Anleger lassen sich von solchen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen, weil der Aufbau eines Wertpapierportfolios auf konstante Erträge und einen nachhaltigen Vermögensaufbau zielt. Anders beim Daytrading. Hier geht es darum, mit kurzfristigen Kursschwankungen in beide Richtungen Geld zu verdienen. Aber: Daytrading will gelernt sein.
Daytrading war lange eine Sache von Profis, die nicht nur über eine Ausbildung, sondern auch über substanzielle Erfahrung an der Börse verfügen. Moderne Trading-Apps machen Daytrading für jeden Privatanleger zugänglich. Das bedeutet jedoch nicht, dass Daytrading für den durchschnittlichen Anleger eine gute Idee ist. COMPUTER BILD erklärt, wer vom schnellen Handel die Finger lassen sollte und wie Sie Daytrading-Strategien lernen können.
Daytrading: Was ist das?
Daytrader versuchen, aus den alltäglichen Kursschwankungen an der Börse einen Gewinn zu ziehen. Beim Trading wetten Sie daher nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse. Dabei ist der Begriff Daytrader eigentlich irreführend. Denn beim Daytrading wird nicht jedes Wertpapier innerhalb eines Tages ge- und wieder verkauft. Je nach Strategie halten Daytrader ihre Positionen auch über Nacht oder länger.
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Schwankungen an der Börse finden natürlich nicht nur in der Zeitspanne eines Börsentages statt. So kann der am Ende eines Handelstages beginnende Kursverlust einer Aktie sich am nächsten Handelstag fortsetzen, umgekehrt erholt sich ein am Vortag im Kurs gefallenes Wertpapier vielleicht am nächsten Tag wieder. Der Blick des Daytraders reicht also durchaus über einen Börsentag hinaus. Dabei ist der schnelle Handel nicht nur auf Aktien und deren Indizes beschränkt. So handeln professionelle Daytrader etwa auch Devisen (Foreign Exchange, kurz:
Forex), Kryptowährungen und Rohstoffe.
Daytrading versus Investment
Der klassische Investor schaut vor allem auf fundamentale Faktoren wie die langfristige Entwicklung einer Branche, einer Region, eines Unternehmens oder einer Technologie. Wer investiert, will auf lange Sicht von günstigen Unternehmens- oder Branchenentwicklungen profitieren. Daytrader wollen hingegen kurz- und mittelfristige Kursschwankungen ausnutzen. Der Unterschied liegt also im zeitlichen Horizont.
Es gibt aber auch eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Anlagestrategien: das Spekulieren über die Zukunft. Die Kursbewegung ist marktbestimmt und damit letztlich abhängig von der Gesamtheit des Handels aller Marktteilnehmer. Glaubt der Markt insgesamt an einen Kursanstieg, fließt eher Kapital in die entsprechende Position, aber derselbe Effekt gilt auch umgekehrt. Ein positives Kurssignal wird für andere Anleger selbst ein Grund zu kaufen. Insofern treffen sowohl Trader als auch Investoren Prognosen – die einen über kurzfristige, die andere über langfristige Entwicklungen des Preises.
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Daytrading: Lernen Sie die Basics kennen
Die technischen Hürden fürs Daytrading sind gering: schnelles Internet, PC oder Smartphone sowie ein Konto bei einem Broker und die zugehörige Software genügen. Zudem benötigen Sie ausreichendes Startkapital, dessen möglicher Totalverlust keine Konsequenzen für Sie hätte.
- Als Neuling sollten Sie sich zunächst über ein Demokonto mit dem Daytrading vertraut machen. So einen Zugang mit Spielgeld gibt es bei den meisten etablierten Anbietern. Probieren Sie einige Strategien aus und beobachten Sie ganz genau Ihre Performance. Vorsicht: Nutzen Sie unbedingt einen renommierten Anbieter. Immer wieder gab es in der Vergangenheit fragwürdige Broker, die Kunden mit hohen Boni lockten und deren Demo-Accounts manipuliert waren.
- Sammeln Sie erste Erfahrungen mit dem Live-Konto, ohne dabei viel Geld einzusetzen. Grundsätzlich ist ein belastbares Risikomanagement entscheidend für den langfristigen Erfolg, denn selbst professionelle Daytrader können niemals jede Position mit einem Gewinn beenden. Dafür müssen Sie allerdings zunächst selbst einige Daten zur Trading-Performance generieren, die Sie dann für ein erprobtes Money Management zum Beispiel nach dem Kelly-Kriterium einsetzen können. Das Kelly-Kriterium setzt die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns und die Höhe des Gewinns relativ zum Einsatz ins Verhältnis zu Ihrem verfügbaren Kapital und ermittelt, wie groß die optimale Positionsgröße ist.
- Schätzen Sie sich realistisch ein: Beim Daytrading konkurrieren Sie mit Profis, die den Job seit Jahren betreiben. Und nicht nur das: Ihre Konkurrenten sind häufig keine Einzelpersonen, sondern Unternehmen wie Hedgefonds oder Investmentbanken, die beim Handeln auf das Wissen Hunderter Mitarbeiter und modernen KI-Tools zurückgreifen, die automatisch Millionen von Datensätzen auswerten, auf die Sie niemals Zugriff haben. Nur wenn Sie besser als diese Profis sind, also den Markt schlagen, machen Sie mit Daytrading am Ende Gewinn.
- Im Kern ist Spezialwissen über Märkte gefragt. Werden Sie deshalb besser kein Allrounder. Dann nämlich wird es in allen Bereichen Experten geben, die schlauer sind als Sie. Beschäftigen Sie sich mit einzelnen Technologien, Branchen, Regionen – und das regelmäßig. Bleiben Sie auf dem aktuellen Stand, werden Sie selbst zum Experten auf Ihrem Spezialgebiet.
- Ebenfalls wichtig: Bleiben Sie cool! Manchmal schlagen Sie den Markt, manchmal nicht. Auch ein Daytrader muss loslassen können. Ist eine Position erworben, hilft weder ein Gebet noch stetiges Starren auf den Bildschirm. Der Markt nimmt seinen Lauf, Sie können es nicht beeinflussen.
- Verzichten Sie als Einsteiger auf Hebel, die Kursveränderungen multiplizieren. Im Gewinnfall ist das zwar schön, aber wenn es schlecht läuft, vervielfachen Hebel eben auch die Verluste.
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Daytrading: Strategien kurz erklärt
Die wichtigsten Faktoren beim Daytrading sind Volatilität und Liquidität. Wenn es keine Kursbewegungen gibt, kann man daraufhin auch nicht traden. Für das Daytrading ist also ein gewisses Maß an Volatilität erforderlich. Das schränkt die Auswahl an Aktien oder anderer Finanzinstrumente ein, die sich zum Daytrading eignen. Im Devisenhandel etwa sollten Einsteiger vor allem auf die Hauptwährungspaare, die Forex Majors, setzen. Zudem ist es wichtig, dass zum Zeitpunkt des Tradens genügend Liquidität im Markt ist. Sonst besteht die Gefahr, dass eine Order nicht zum gewünschten Kurs ausgeführt wird. Mögliche Daytrading-Strategien sind:
- Trend folgen: Wer dem Trend folgt, sucht nach Positionen, deren Indikatoren auf einen weiteren Trend hindeuten und wettet auf dessen Fortsetzung.
- Gegen den Trend: Die Indikatoren sprechen gegen eine Trendfortsetzung? Beim Pullback handeln Sie gegen den Trend. Sowohl für das Folgen des Trends als auch den Pullback müssen die Marktindikatoren bewertet und ins Verhältnis zum Gesamtmarkt gesetzt werden.
- Scalping: Hier handelt der Trader besonders schnell und viel. Er versucht, bei kleinen Preisschwankungen viele kleine Gewinne aus dem Markt „herauszuschneiden“ (scalping). Beim Scalping geht es eher um Sekunden und Minuten als um Stunden oder sogar Tage.
Wichtig fürs Daytrading: Broker mit niedrigen Gebühren
Wer viel handelt, türmt schnell hohe Transaktionskosten auf und die schmälern die Rendite. Deshalb ist ein entscheidendes Kriterium bei der Broker-Suche: geringe Kosten für die Nutzung und jeden einzelnen Trade. Ihr Vorteil: Die harte Konkurrenz unter den Brokern hat die Kosten in den vergangenen Jahren stark gedrückt. War es früher noch üblich, für den Aktienkauf einen zweistelligen Euro-Betrag zu verlangen, haben Online-Broker und Trading-Apps das Preisniveau mittlerweile drastisch reduziert. Grundsätzlich können drei Arten von Gebühren anfallen:
- Ordergebühren: etwa ein Prozentsatz der Ordersumme, bisweilen mit Mindestpreis und/oder Höchstpreis pro Trade.
- Fremdgebühren: Damit sind Kosten gemeint, die nicht beim Online-Broker anfallen, sondern etwa beim Kauf von Aktien an einer Börse. So liegen zum Beispiel beim Börsenhandel in Frankfurt die Preise bei 0,04 Prozent für DAX-Titel und bei 0,08 Prozent für alle anderen Aktien.
- Depotgebühren: Diese verlangt die Bank für die Bereitstellung eines Wertpapier-Depots. Der scharfe Wettbewerb führt dazu, dass Online-Broker mittlerweile mehrheitlich kostenfreie Depotführung anbieten.
Daytrader sollten bei der Wahl des Online-Brokers oder der
Trading-Appvor allem auf die Ordergebühren achten. Manche Anbieter werben mit einer Order-Flatrate oder bieten andere pauschalisierte Gebühren. Die meisten Online-Broker arbeiten stetig am Umfang und Nutzerführung ihrer Plattformen. Daytrading wird also immer einfacher. Spezielle Software ist kaum noch nötig. Zur technischen Analyse von Chart-Verläufen stehen Tools zur Verfügung, Trendlinien und Indikatoren lassen sich einblenden. Im
Broker Vergleichlesen Sie, welcher Anbieter uns überzeugen konnte.
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Daytrading: Demokonto zum Lernen
Für Daytrading-Einsteiger empfiehlt es sich, zunächst mit einem kostenlosen
Demokontoloszulegen. Das ist ein spezieller Zugang für interessierte Nutzer, die einen Daytrading-Broker besser kennenlernen wollen. So lassen sich etwa die Funktionen von Software, Web-Oberfläche oder App in Ruhe ausprobieren. Demokonten sind zudem mit Spielgeld ausgestattet, mit dem Anfänger Trades durchführen können. So lassen sich erste Erfahrungen ohne finanzielles Risiko sammeln und verschiedene Daytrading-Strategien testen. Wer sich sicher fühlt, kann dann zum Live-Konto wechseln und dort erst einmal mit überschaubaren Beträgen mit dem „echten“ Traden beginnen.
Außerhalb des Demokontos gilt: Ihr Kapital ist im Risiko.
Daytrading: Wie viel Startkapital?
Sie wollen mit Daytrading aus Ihrem Geld mehr Geld machen? Das ist ein schönes Ziel. Es kann aber auch anders kommen. Das bedeutet: Setzen Sie für Daytrading nur Geld ein, auf das Sie im Zweifelsfall verzichten können. Als Startkapital sollten mindestens 10.000 Euro zur Verfügung stehen. Sonst können Ordergebühren schnell die potenziellen Gewinne auffressen.
Ein zu geringes Startkapital verleitet auch zum Kauf von besonders riskanten Wertpapieren, weil die auch mit wenig finanziellem Einsatz einen potenziell sehr hohen Gewinn ermöglichen. Das Problem: Der Gewinnfall ist eher unwahrscheinlich. So kann es passieren, dass das Startkapital schnell verbraucht und die Trading-Karriere vorbei ist, bevor sie richtig begonnen hat.
Sie sollten sich in jedem Fall mit Money-Management-Modellen beschäftigen, damit Sie Ihre Positionen immer risikominimiert eröffnen und den Totalverlust vermeiden. Allerdings nützt kein Moneymangement der Welt, wenn die Quoten von Anfang an gegen Sie stehen. Sollte es Ihnen nicht gelingen, langfristig einen positiven Return zu erwirtschaften, brechen Sie das Experiment am besten ab, bevor Sie weiter Geld nachschießen.
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Verzichten Sie besonders in der Lernphase auf Hebel beim Trading. Mithilfe eines Hebels ist es möglich, mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne zu erzielen, da das eingesetzte Geld vervielfacht wird. Der Hebel multipliziert jedoch auch die Verluste. Geht eine Spekulation nicht auf, kann das bei einem zu großen Hebel bis in die Privatinsolvenz führen – denn bei Geschäften mit Hebel können Sie auch mehr Geld verlieren, als Sie eingesetzt haben. Der Handel mit Hebeln ist also sehr riskant und damit nichts für Anfänger.
Daytrading: Steuern beachten
Eine wichtige Frage: Wie müssen Anleger Börsengewinne versteuern? Im Speziellen dürfen dazu nur Steuerberater Auskunft geben. Allgemein lässt sich sagen: Börsengewinne sind Kapitalerträge und unterliegen damit der Kapitalertragssteuer. Die sieht einen pauschalen Steuersatz von 25 Prozent vor. Gewinne aus dem Daytrading können mit Verlusten aus dem Aktiengeschäften verrechnet werden. Anders als beim Einkommen aus Arbeit ist der Steuersatz hier nicht progressiv.
Deutsche Broker führen die Kapitalertragssteuer für ihre Kunden sofort automatisch bei jedem Kapitalertrag ab. Dazu kommen noch der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer. Erteilt der Kunde dem Broker einen Freistellungsauftrag, so bleiben Kapitalerträge von bis zu 801 Euro pro Jahr steuerfrei.
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Sitzt der Online-Broker im Ausland, müssen sich Daytrader um das Abführen der Steuer kümmern, indem sie die Differenz aus Gewinnen und Verlusten des abgelaufenen Jahres in ihrer Steuererklärung unter „Einkünfte aus Kapitaleinkommen“ angeben. Bei einem ausländischen Broker behalten deutsche Kunden die Gewinne also länger und können sie wieder investieren oder anderweitig nutzen. Allerdings müssen Anleger auch mit einer eventuellen Steuernachzahlung in nicht exakt vorhersehbarer Höhe rechnen.
Ebenfalls wichtig: Bei der Steuererklärung gilt das Günstigkeitsprinzip. Das heißt, dass der Satz von 25 Prozent auf Kapitalerträge nur zur Anwendung kommt, wenn der persönliche Einkommensteuersatz darüber liegt. Wenn der persönliche Steuersatz unter 25 Prozent beträgt, gibt es eventuell Geld über die Steuererklärung zurück. Es kann sich also lohnen, Gewinne und Verluste aus dem Daytrading bei der Steuererklärung auch dann anzugeben, wenn Sie bei einem deutschen Online-Broker Ihr Konto haben.
Kosten, Optionen & Co.: Der CFD-Broker-Vergleich
Viele Daytrader setzen für den Handel einen CFD-Broker, weil sie mit Wetten auf Kurse arbeiten und dafür Derivate nutzen. Die wichtigsten Informationen zu einigen Anbieter finden Sie in der Tabelle unten, weitere ausführliche Informationen im großen
CFD-Broker-Vergleich.
CFD-Broker-Vergleich
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Author: Dawn Burton
Last Updated: 1699959004
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